Manuelle Therapie

Die Manuelle Therapie entwickelte sich im 19. Jahrhundert aus der Chiropraktik und der Osteopathie. Die Begründer Kaltenborn und Evjeth und ihre Kollegen aus Norwegen verdichteten dann nach dem 2. Weltkrieg die Inhalte der Manuellen Therapie.
„Manus“ bedeutet Hand auf lateinisch, dies bedeutet also eine Therapieform die mit den Händen durchgeführt wird. Es ist eine passive Technik, die die Beweglichkeit der Gelenke fördert, schmerzlindernd wirkt und den Stoffwechsel anregt. Gelenke und deren Strukturen werden auf eine Fehlfunktion untersucht und behandelt.
Die Ausbildung zu einem examinierten Manualtherapeuten dauert zweieinhalb Jahre. Die Voraussetzung zu einer Ausbildung zum Manualtherapeuten ist eine abgeschlossene Ausbildung zum Physiotherapeuten die wiederum drei Jahre benötigt. Zum Schluss der Ausbildung steht ein mündliches, schriftliches und praktisches Examen, dass zu einer Abrechnung mit den Kostenträgern (Krankenkassen) berechtigt. Die Technik der Manuellen Therapie lässt sich hervorragend auf das Tier übertragen und erzielt auch hier die gleichen Erfolge.

Triggerpunkt-Therapie

Triggerpunkte sind Spannungszonen, die in ein bestimmtes Gebiet ausstrahlen. Diese werden vom Therapeuten stimuliert, bis der Triggerpunkt unter dem Finger verschwindet.

Tenderpoint-Behandlungen

Tenderpunkte sind Schmerzzonen die nicht ausstrahlen. Sie sitzen an gelenknahen Sehnen und Strukturen.

Funktionsmassagen

Sind speziell auf das jeweilige Bedürfnis angepasste Massagen, die schmerzlindernd oder bewegungserweiternd wirken können. Hierzu ist es von Nöten, dass der Therapeut genau den Ursprung, den Verlauf und den Ansatz der Muskulatur kennt um effektiv zu behandeln. Der Patient (Hund oder Mensch) sollte hierfür entspannt in sitzender oder liegender Position sein. Wärmeanwendungen können vor und nach den Funktionsmassagen einen positiven Effekt auslösen.

Blutegeltherapie

Ein sehr interessantes Therapieangebot, dass wir in der Praxis in Langenselbold, als auch in der Tierklinik Hofheim anbieten, ist die Arbeit mit Blutegeln. Dieses „Egeln“ kann bei unterschiedlichsten Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt werden.

Hierzu gehören zum Beispiel:
– Arthrosen
– Schlecht heilende Wunden
– entzündliche Prozesse
– Spondylosen
– Cauda Equina Syndrom
– Lumbago
– Bandscheibenvorfälle

Hier ein Beispiel einer Egelbehandlung bei einem Pferd mit einer schlecht heilenden Wunde. Diese war über drei Monate immer wieder aufgerissen und kam nicht zur Ruhe. Nach zwei Behandlungen im vierwöchigen Abstand mit Egeln heilte die Wunde komplett aus:

Blutegelbehandlung-Wunde-nachher 

Ein weiteres Beispiel einer Wundheilungsstörung bei einem Hund, auch hier haben die Egel ganze Arbeit geleistet:

Egel Lady

 

Heilende Wirkstoffe der Egel:
Für die Behandlung mit Blutegeln ist etwas Zeit von Nöten. Vor der Egeltherapie wird ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit dem Besitzer geführt und verschiedene Kontraindikationen ausgeschlossen.

Die Blutegeltherapie ist trotz ihrer tollen Wirkung nicht immer indiziert und von einem geschulten Therapeuten genau abzuwägen.

Zu den Kontraindikationen gehören zum Beispiel:
– gerinnungshemmende Medikamente
– Magengeschwüre
– hohes Fieber
– schlechter Allgemeinzustand
– Anämie/ Leukämie
– maligne Tumorerkrankungen
– Kachexie

Nachblutung: Die Nachblutung der Bissstelle der Egel ist ein völlig natürlicher Prozess, der sogar gewünscht ist. Dies muss der Besitzer vor dem Ansetzten der kleinen Helfer wissen. Eine Nachblutung kann bis zu 24 Stunden und länger dauern. Diese Nachblutung sollte man nicht stoppen es ist wichtig, normal und gut, dass der Biss nachblutet.

Egel und Ekel?

Unter dieser Rubrik möchte ich mit ein paar Vorurteilen aufräumen. Viele Menschen haben einen Ekel bei dem Anblick der Egel. Wenn man sich näher mit dem Thema Blutegeltherapie beschäftigt und mit den Tieren umgeht ändert man schnell seine Meinung. Sie sind elegante Schwimmer, besitzen eine tolle Zeichnung und können darüber hinaus auch noch Schmerzen lindern. Ist das nicht Grund genug mal etwas genauer hinzusehen und ihnen eine Chance zu geben?
Die Wirkungsweise der Egel ist kurz gefasst mit einem kleinen Aderlass zu vergleichen. Der venöse Rückfluss wird verbessert, der Lymphstrom wird verbessert es tritt eine entzündungshemmende Wirkung ein.

Was passiert mit den Blutegeln nach der Behandlung?

Seit neustem ist der „Rentnerteich“ der Biebertaler Blutegelzucht wieder geöffnet. Sie werden in speziellen Behältnissen zurück geschickt. Hier werden die Egel nach einer Quarantäne ihren Lebensabend verbringen.

 

Myofasciale-Techniken

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Kinesio-Tapes

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Manuelle Lymphdrainage

Diese Therapie wirkt entschwellend und wird bei Ödemen angewandt. Ein Ödem ist eine diffuse Ansammlung von Flüssigkeiten im Gewebe die zu einer Sicht und tastbaren Schwellung führt.

Dieses Ödem kann primär (angeboren/ vererbt) sein oder sekundär entstehen (traumatisch).

Verschiedene Stoffe müssen über das Lymphsystem abtransportiert werden hierzu gehören:

– Wasser
– Zellen ( zum Beispiel Makrophagen und Lymphozyten)
– Eiweiß ( unter anderem Hyaluronsäure)
– verschiedene anorganische Substanzen

Hier eine schematische Darstellung eines Lymphknotens. Einige Lymphgefäße führen an der konvexen Seite in den Lymphknoten hinein, ein bis zwei größere Lymphgefäße führen an der konkaven Seite des Lymphknotens wieder heraus. Fresszellen, die so genannten Makrophagen sind hier in der Lage die Lymphflüssigkeit zu reinigen und sogar Krebszellen zu beseitigen. Der Lymphknoten ist also eine Art Filterstation für den Körper, der das venöse System unterstützt bei dem Rückfluss Richtung in Richtung des Herzen.

Lymphknoten-2

Hier eine schematische Darstellung eines initialen Lymphgefäßes (ILG). Dieses beginnt blind im Gewebe. Interstitielle Flüssigkeit wird durch den so genannten schwingenden Zipfel in das Gefäß hinein geleitet, der ab diesem Zeitpunkt wird die Flüssigkeit als Lymphe bezeichnet. Ankerfaser, hier in schwarz dargestellt, stabilisieren das Gefäß an Ort und Stelle. Das Kapillarnetz steht in enger Verbindung mit dem initialen Lymphgefäß. Filtration und Reabsorbtion stehen hier in einem ständigen Gleichgewicht.

ILGS

 

einige Kontraindikationen der Manuellen Lymphdrainage:

– Dekompensierte Herzinsuffizienz
– Hypertensive Blutdruckentgleisung
– Akute Entzündung durch pathogene Keime

 

Wie sieht eine Lymphdrainage aus?

Der Patient (Hund oder Mensch) liegt in einer entspannten Position in der der Therapeut guten Zugang zu der zu behandelnden Stelle hat.
Da das Lymphsystem sehr oberflächlich unter der Haut liegt werden vom erfahrenen Lymphtherapeuten nur ruhige, flächige und sanfte Griffrheinfolgen benutzt um die Flüssigkeit aus dem Gewebe abzutransportieren.
Eine effektive Lymphtherapie ist relativ zeitintensiv und kann durch die gewollt langsamen Griffe bis zu einer Stunde dauern.

Nachdem die Flüssigkeit aus dem Gewebe abtransportiert worden ist, ist es in den meisten Fällen nötig einen Kompressionsverband anzulegen. Dieser darf unter keinen Umständen von ungeschulten Händen ausgeführt werden.
Der Kompressionsverband bleibt dann je nach Toleranz des Trägers bis zu 12 Stunden am Patienten. Er fördert den weiteren Abfluss der Flüssigkeit und unterstützt außerdem mechanisch der vorangegangene Lymphdrainage.
Das Bewegen mit einem Lymphverband ist ausdrücklich zu empfehlen. Es ist für mich selbst nach unzähligen Lymphbehandlungen jedes mal aufs neue eine Freude die Erfolge mit den Patienten zu beobachten.
Das Druckgefühl lässt nach, die Beweglichkeit ist verbessert, Schmerzen werden gelindert.

Lymphtapes

Lymphtapes unterstützen den lymphatischen Rückfluss. Sie werden wellenförmig auf die rasierte Haut aufgebracht. Der Lymphknoten gilt dabei als Ausgangspunkt.Lymphtapes sollten nur von einem erfahrenen Lymphtherapeuten angelegt werden. Reihenfolge der Lymphdrainage, Kompressionsbehandlung und das Anlegen eines Lymphtapes bedarf einer entsprechenden Ausbildung.Auf diesem Bild zu sehen ein Hund nach einer Bandscheibenoperation an der Halswirbelsäule. Die Narbe zeigte im unteren Teil ein deutliches Lymphödem. Um den Rückfluss zu fördern wurde nach der Manuellen Lymphdrainage ein Lymphtape angebracht:Lymphtape Hund

 

Auf dem folgenden Bild ist ein Lymphtape einer Katze zu sehen. Diese hatte nach einer komplizierteren Knieoperation ein Lymphödem im Tributargebiet (Einzugsgebiet) des Kniekehlenlymphknotens (Ln. popliteus):

 

Lymphtape Katze

Faszientherapie

„Die Seele des Menschen mit all ihren Strömen puren Lebenssaftes scheint in den Faszien des Körpers zu fließen. (…) Ich kenne keinen Teil des Körpers, der es den Faszien als Forschungsfeld gleich tun kann. Ich glaube, dass sich beim Studium der Faszien mehr reichhaltige und goldene Einsichten auftun werden, als bei irgend einem anderen Aspekt des Körpers.“ (A. Still 1899).

Faszien bestehen aus Bindegewebe, sie umhüllen einzelne Muskeln oder Muskelteile, aber auch innere Organe werden von dieser Hülle umgeben. Die Faszien geben dem jeweiligen Muskel halt und verbinden den Körper miteinander. Durch die Faszien wird ein kontinuierliches Netzwerk gebildet.

Die Faszienbehandlung ist eine ganzheitliche Therapiemethode. Faszien werden durch bestimmte Grifftechniken gelöst, die Verschieblichkeit wiederhergestellt.

Dorntherapie

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Osteopathische Techniken

Cranio-Sacrale-Therapie

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Krankengymnastik

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Neurologische Behandlungstechniken

Behandlungen nach Bobath

Behandlung von Katzen

Die physiotherapeutische Behandlung von Katzen erfordert ein besonderes Fingerspitzengefühl. Viele Tiere sind scheu und brauchen eine ruhige entspannte Umgebung um sich überhaupt anfassen zu lassen.
Um die Kooperation der Katze nicht über zu strapazieren kann es nötig sein in einer Behandlung Pausen einzubauen. Vielen Katzen hilft es während der Therapie eine Decke von Zuhause zu haben um besser mit der fremden Umgebung warm zu werden.

Die Physio-Behandlungen der Katzen kann zum Beispiel bei folgenden Erkrankungen angewandt werden:
– Autounfälle und hierdurch bedingte Frakturen
– reversibler Beweglichkeitsverlust der Gelenke durch längere Ruhigstellung