Unser Hund leidet an einer Krankheit, bei der sich sein Rückenmark zurückbildet: „Degenerative Myelopathie“ heißt sie. Vor gut einem Jahr hat Dudel beim Hundespaziergang kaum merklich die linke Pfote über den Boden geschleift, inzwischen sind seine Hinterbeine fast gelähmt. Die Krankheit kriecht langsam von hinten nach vorn. Wenn die Vorderbeine erst betroffen sind, wird er nicht mehr aufstehen können. Die gute Nachricht: Die Krankheit ist nicht heilbar, dafür aber schmerzlos.
Viele Hunde mit seinem Krankheitsbild werden innerhalb des ersten Jahres nach der Diagnose eingeschläfert. Dudel nicht. Er ist nur noch ein halber Kerl, kann jedoch locker jeden Tag einen Spaziergang von etwa 40 Minuten machen. Es gibt drei Gründe, warum es Dudel so gut geht: unsere Zuwendung, die physiotherapeutische Behandlung von Katharina von Netzer und sein Hunderolli.
Ihre Behandlung hält die Lähmung nicht auf, verlangsamt den Muskelschwund aber signifikant. Außerdem löst Katharina von Netzer mit manueller Therapie muskuläre Verspannungen, die entstehen, weil Dudel Schonhaltungen einnimmt. Der Hunderolli ist ein Tipp von ihr, ebenso wie der Hunderolli-Bauer Dieter Paff, der sich als Orthopädietechnikermeister auf maßgeschneiderte orthopädische Hilfsmittel für Tiere spezialisiert hat. Ohne die physiotherapeutische Behandlung und ohne die Möglichkeit, mit dem Rolli seine „Oberkörper“muskulatur zu trainieren, wäre Dudel nicht der gut gelaunte Kerl, der durch Wiesen streift, andere Hunde kräftig verbellt und sich schon mal auf seine Behandlungsdecke legt, wenn Katharina von Netzer zur Haustür hereinkommt.